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Warum die Darmgesundheit bei Asthma und Allergien eine so wichtige Rolle spielt – Die Darm-Lungen-Achse

Die Darm-Lungen-Achse ist ein faszinierendes Forschungsgebiet, das die enge Verbindung zwischen dem Darm und den Lungen unseres Körpers erkundet. Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde angenommen, dass der Darm lediglich für die Verdauung und die Aufnahme von Nährstoffen zuständig ist, während die Lungen für den Gasaustausch und die Atmung verantwortlich sind. Allerdings konnten neuere Studien gezeigt, dass es eine wechselseitige Beziehung zwischen diesen beiden Organen gibt. 

Die Rolle der Darmflora

Eine Schlüsselrolle in der Darm-Lungen-Achse spielen die sogenannten Mikroorganismen, die unseren Darm bewohnen. Die Zusammensetzung und Vielfalt dieser Darmbewohner ist wichtig für unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden. Im Darm leben etwa 100 Billionen Bakterien. Wahnsinn diese Zahl, oder?

Diese Mikroorganismen, einschließlich Darmbakterien, Viren und Pilzen, bilden zusammen das sogenannte Darmmikrobiom. Diese Bakterien leben aber nicht nur im Darm, sondern auch auf der Haut, in den Atemwegen und in anderen Körperregionen.

Die Auswirkungen des Mikrobioms auf die Gesundheit sind extrem vielfältig und haben nicht nur einen Einfluss auf Asthma und Allergien. Sie beeinflussen verschiedene Bereiche des Körpers:

  1. Verdauung und Nährstoffaufnahme: Das Darmmikrobiom ist besonders wichtig für die Verdauung und die Verarbeitung von Nahrungsmitteln. Es produziert z.B. wichtige Enzyme, die unser Körper nicht selbst herstellen kann, und zersetzt so komplexe Nahrungsbestandteile in leicht verwertbare Formen. Dadurch hilft es bei der Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen und trägt zur Energieversorgung des Körpers bei.
  2. Immunsystem: Etwa 80% des Immunsystems sitzt im Darm. Das Mikrobiom spielt also auch eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Immunsystems. Die Zusammensetzung des Mikrobioms beeinflusst die Funktionsfähigkeit des Immunsystems.  Ein gesundes Mikrobiom fördert ein gut funktionierendes Immunsystem und kann nicht nur vor Infektionen schützen. Sondern hilft auch bei Allergien, Heuschnupfen oder Asthma Bronchiale.
  3. Stoffwechsel und Gewichtsregulation: Untersuchungen haben gezeigt, dass das Mikrobiom auch den Stoffwechsel beeinflusst und eine Rolle bei der Regulierung des Körpergewichts spielen kann. Ungleichgewichte im Mikrobiom wurden mit Übergewicht und Stoffwechselstörungen in Verbindung gebracht.
  4. Psychische Gesundheit: Es gibt zunehmende Beweise dafür, dass das Mikrobiom eine Verbindung zum Gehirn hat und die mentale Gesundheit beeinflussen kann. Die sogenannte Darm-Hirn-Achse steht im Mittelpunkt dieser Forschung und könnte in Zukunft neue Ansätze für die Behandlung von psychischen Erkrankungen bieten.
  5. Schutz vor Krankheiten: Ein gesundes Mikrobiom kann als Schutzschild wirken, indem es schädliche Mikroorganismen bekämpft und das Wachstum von potenziell gefährlichen Keimen unterdrückt. Es kann das Risiko von Infektionen und Entzündungserkrankungen verringern.
  6. Entzündungsregulation: Das Mikrobiom spielt auch eine wichtige Rolle bei der Entzündungsregulation im Körper. Eine ausgewogene Darmflora kann entzündliche Prozesse kontrollieren und so das Risiko von chronischen entzündlichen Erkrankungen wie entzündlichen Darmerkrankungen oder auch Autoimmunerkrankungen verringern.

Diese sind nur einige Beispiele für die Auswirkungen des Mikrobioms auf die Gesundheit. Forscher entdecken ständig neue Zusammenhänge und Einblicke in die komplexe Wechselwirkung zwischen dem Mikrobiom und dem menschlichen Körper.

Die Aufrechterhaltung eines gesunden Mikrobioms durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und den Verzicht auf unnötige Antibiotika ist daher entscheidend, um die Gesundheit zu fördern und das Risiko von zum Beispiel Allergien und Asthma zu verringern.

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Wenn der Darm nicht (mehr) gesund ist

Wenn das Darmmikrobiom gestört bzw. nicht in Takt ist, kommt es zu einer sogenannten Dysbiose im Darm. Hier ist die Schleimhaut des Darm geschädigt.

Wenn gegen eine Dysbiose nichts unternommen wird, steigt das Risiko für die Entwicklung eines Leaky Gut Syndroms. In diesem Stadium ist die Darmschleimhaut bereits soweit geschädigt, dass sich kleine Löcher in der Darmwand befinden.

Durch diese kleinen Löcher gelangen Schadstoffe in den Blutkreislauf und die Folge ist die Überempfindlichkeit des Immunsystems. Das heißt Immunzellen greifen eigentlich harmlose Stoffe an und bekämpfen sie. Dieser Vorgang hat dann in der Regel eine Immunantwort des Körpers parat und das heißt dann unter anderem: Heuschnupfen, Luftnot, juckende Augen oder allergisches Asthma.

Interessanterweise kann eine Dysbiose im Darm auch Auswirkungen auf die Lungenfunktion haben.

Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Bakterien und Entzündungsmoleküle aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen und dann zu den Lungen transportiert werden können. Dort können sie eine entzündliche Reaktion auslösen, die zu Atemwegsproblemen und Lungenerkrankungen führen kann.

Einige Studien haben gezeigt, dass eine gestörte Darmflora mit einem erhöhten Risiko für Asthma, chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Lungenentzündung in Verbindung gebracht werden kann.

Lunge Darm sind Bausteine der Gesundheit

Die Rolle der Lunge

Umgekehrt können auch Lungenerkrankungen die Darmgesundheit beeinflussen. Wenn die Lunge entzündet ist, können Entzündungssignale und Zytokine (Botenstoffe des Immunsystems) freigesetzt werden, die den Darm beeinflussen und zu Veränderungen im Darmmikrobiom führen können.

Wie in der Darmschleimhaut wohnen auch in dem Lungenmikrobiom einige Bakterien. Allerdings deutlich weniger als im Darm.

Das Lungenmikrobiom ist eine relativ neue Entdeckung und eine aufregende Erweiterung des Verständnisses der Lungenfunktion und ihrer Wechselwirkung mit anderen Körpersystemen. 

Die Rolle des Lungenmikrobioms ist noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt bereits erste Hinweise darauf, dass es eine wichtige Funktion bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit der Atemwege und der Immunabwehr spielt.

Ein gesundes Lungenmikrobiom kann dazu beitragen, das Wachstum von schädlichen Keimen zu kontrollieren und das Immunsystem zu unterstützen, um effektiv Infektionen bekämpfen zu können.

Ähnlich wie im Darm können Störungen im Gleichgewicht des Lungenmikrobioms zu einer Dysbiose führen. Diese Dysbiose im Lungenmikrobiom wurde mit verschiedenen Lungenerkrankungen in Verbindung gebracht, einschließlich chronischer obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), (allergischem) Asthma und Lungenentzündung.

Es wird vermutet, dass ein gestörtes Lungenmikrobiom das Immunsystem beeinflussen und entzündliche Reaktionen in den Atemwegen auslösen kann. Dies wiederum kann zu chronischen Entzündungen und Gewebeschäden führen, die die Entwicklung und Verschlimmerung von Lungenerkrankungen begünstigen.

Kommunikationsweg: Darm-Lungen-Achse

Es besteht eine spannende und bei Weitem noch nicht vollständig erforschte Verbindung zwischen dem Darmmikrobiom und dem Lungenmikrobiom. 

Studien haben gezeigt, dass es eine Kommunikation zwischen den beiden Mikrobiomen gibt, was als Darm-Lungen-Achse bezeichnet wird. Veränderungen im Darmmikrobiom können sich auf das Lungenmikrobiom auswirken und umgekehrt.

Die Erforschung des Lungenmikrobioms ist noch in vollem Gange, und es gibt noch viel zu lernen, um das volle Ausmaß seiner Rolle und Bedeutung zu verstehen.

Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass das Lungenmikrobiom eine entscheidende Rolle bei der Atemwegsgesundheit und bei der Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen spielt.

Was bedeutet das für Asthmatiker und Allergiker?

Die Darm-Lungen-Achse zeigt also, dass besonders ganzheitliche Ansätze für die Behandlung von Erkrankungen der Atemwege genutzt werden können.

Bei Asthma und Allergien spielt die Darmgesundheit eine zentrale Rolle. Es wurde bisher bereits erforscht, dass eine gezielte Beeinflussung der Darmmikrobiota therapeutische Wirkungen auf die Lunge haben kann. 

Ein wichtiger Bestandteil ist hier die darmfreundliche ballaststoffreiche Ernährung. Probiotika und Präbiotika sind an dieser Stelle elemtar. Sie stärken die Darmmikrobiota und können so das Gleichgewicht im Immunsystem fördern.

Außerdem gibt es auch wichtige Mikronährstoffen wie Vitamin D oder Zink, die für die Darmgesundheit und besonders bei Asthmatikern sehr wichtig sind, wenn es darum geht Asthmasymptome zu lindern.

Insgesamt zeigt die Forschung zur Darm-Lungen-Achse, dass es eine komplexe Beziehung zwischen dem Darm und den Lungen gibt, die weit über ihre traditionellen Funktionen hinausgeht.

Wenn du mehr wissen möchtest, über die Ursachen von Asthma und was man ganzheitlich machen kann, dann guck dir diesen Artikel an: “6 mögliche Ursachen für Asthma und was nachhaltig hilft”

Kennst du deine Ursache für dein Asthma oder für deine Allergien?

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