Unsere Gedankenwelt hat einen riesigen Einfluss auf unsere Allergiebereitschaft. Allergie und Psyche hängen direkt miteinander zusammen.
Stress, Ängste, Sorgen, depressive Stimmungen oder toxische Beziehungen sind Gift für jeden Allergiker.
Die Wechselbeziehung zwischen Allergien und der Psyche ist nach wie vor umstritten. Die klassische Schulmedizin ist der Ansicht, dass eine Allergie rein körperlich ist. Alternative Ansätze gehen hingegen davon aus, dass die meisten Allergien psychologische Ursachen haben.
Die Zahl der von Allergien betroffenen Menschen steigt stetig weiter an. Aus diesem Grund lohnt es sich einen genaueren Blick auf die mentale Gesundheit zu werfen, denn in vielen Fällen ist die Psyche und der Stress ein nicht unwesentlicher Faktor bei allergischen Beschwerden.
Warum das so ist und was negative Gedanken in unserem Körper auslösen, erfährst du hier.
Inhalt
Was hat das Immunsystem mit Allergien zu tun?
Allergische Erkrankungen können jederzeit bei jedem von uns auftreten. Ganz plötzlich – meistens ohne große Vorwarnung.
Zumindest achten wir meistens nicht so gut auf uns, sodass wir frühere Signale unseres Körpers nicht wirklich wahrnehmen. Es kann also jeder an Heuschnupfen leiden oder andere Allergien und Unverträglichkeiten entwickeln.
Das Immunsystem und seine Abwehrzellen sind hier ausschlaggebend. Ein gut funktionierendes Immunsystem erkennt einen fremden Eindringling (z.B. Bakterien, Virus, Pilze, Parasiten) und sendet kleine Helfer (verschiedene Arten der Abwehrzellen) aus, um die Eindringlinge zu bekämpfen. So ein Eindringling kann auch eine eigentlich harmlose Substanz wie Pollen oder Tierhaare sein – also das sogenannte Allergen.
Sind wir gesund und leben in Balance, dann reagiert unser Immunsystem nicht auf diese harmlosen Fremdstoffe.
Bei Allergikern hingegen ist die Reaktion des Körpers jedoch eine völlig andere. Das Immunsystem schlägt Alarm, wittert eine lebensbedrohliche Gefahr und will mit aller Macht diese eigentlich harmlose Substanz aus dem Körper bekommen.
Damit es aber so weit kommt, sind vorher bereits einige Prozesse im Körper abgelaufen, die wir in der Regel gar nicht wirklich bemerkt haben. Denn in uns schlummern zu diesem Zeitpunkt bereits kleine Brandherde, sogenannte stille Entzündungen.
Bei diesen stillen chronischen Entzündungen sind einige Abwehrzellen dauerhaft erhöht. Und das ohne, dass eigentlich ein fremder Feind überhaupt im Körper ist. Das hat zur Folge, dass die Abwehrzellen ständig an Orte mit vermeintlichen Feinden geschickt werden, dort aber gar keine Eindringling antreffen.
Hat der Körper an irgendeiner Stelle Stress in Form von Entzündungen wird der Botenstoff und Neurotransmitter Histamin ausgeschüttet. Histamin ist maßgeblich an Entzündungsreaktionen im Körper beteiligt und bewirkt z.B. das Anschwellen von Gewebe. Histamin löst letztendlich die allergischen sichtbaren Symptome aus: Juckreiz, Anschwellen von Schleimhäuten und Schmerzen und Kontraktionen der glatten Muskulatur in den Bronchien (z.B. bei Asthma).
Das Immunsystem ist überfordert, übermüdet und komplett aus dem Gleichgewicht geraten. Wusstest du, dass chronische Entzündungen für die meisten modernen Zivilisationskrankheiten verantwortlich ist – auch für Allergien und Asthma?
Halten wir also fest, ist unser Immunsystem aus dem Gleichgewicht geraten, können Allergien, Asthma oder andere chronisch entzündliche Erkrankungen entstehen.
Je besser das Immunsystem also funktioniert, desto weniger Allergiesymptome haben wir.
Deswegen ist es so wichtig, dem eigenen Immunsystem mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Psychische Verfassung und Allergien
Können psychische Probleme eine Allergie auslösen?
Kurz und knapp: JA!
Ein seelisch ausgeglichener Mensch mit einer hohen Resilienz, also einer hohen psychischen Widerstandskraft, erkrankt in der Regel seltener an Allergien als ein Mensch, der unter starkem psychischen Stress leidet.
Die Zahl der Anfälle bei Allergikern und Asthmatikern steigt nachweislich an, je höher die psychische Belastung ist. Spätestens hier beginnt der Teufelskreis. Denn die Verschlimmerung der allergischen Beschwerden schwächt weiter das Nerven- und Immunsystem. Das Nervenkostüm bröckelt immer weiter, indem Angst, Frustration, Selbstzweifel für weiteren Stress sorgen. Das ist der perfekte Nährboden für noch stärkere allergische Symptome.
Stress, und dazu gehören auch ständige negative Gedanken, schwächen also das Immunsystem. Und ein geschwächtes Immunsystem ist u.a. verantwortlich für Allergien und Asthma.
Allein der Gedanke an Pollen, Tierhaare oder bestimmte Lebensmittel löst bei Allergikern Stress aus.
Meistens liegen unterschwellig aber bereits andere gesundheitliche Probleme vor, von denen wir oft noch gar nichts wissen. Beispielsweise können Mangelerscheinungen im Nährstoffhaushalt vorliegen oder die Darmgesundheitoder/oder der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten sein. Vielleicht gibt es auch bereits Verdauungsstörungen und andere Leiden, die uns eigentlich darauf aufmerksam machen wollen, dass irgendetwas in unserem Körper nicht funktioniert wie es eigentlich sollte.
Da können psychischer Stress und negative Gedanken final das Fass zum Überlaufen bringen. D.h. Entweder kommen die allergischen Probleme überhaupt erst zum Vorschein oder die Symptome verstärken sich. Besonders bei Neurodermitis und allergischem Asthma wurde dieser Zusammenhang mehrfach in verschiedenen psychologischen Studien bestätigt.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass es nicht darum geht, dass man sich mal eins über jemanden oder etwas ärgert oder mal einen schlechten Tag hat. Es geht viel mehr um ständige negative Gedanken, die uns krank machen. Und das sind schlechte Gedanken, die uns immer wieder aufsuchen und uns runterziehen. Es können aber auch Sorgen und Ängstesein, die sich wie ein roter Faden durch den Alltag ziehen.
Alleine die Angst davor den Allergenen ausgesetzt zu sein und dann nicht richtig handeln zu können, löst extremen Stress im Körper aus. Und wird das zu einem Dauerzustand, so entsteht ein durch Stress geschwächtes Immunsystem. Oder meistens wird das ohnehin schon geschwächte Immunsystem durch Stress weiter aus der Balance gebracht.
Außerdem kann dauerhafter Stress, seelische Probleme, starke Ängste oder emotionale Konflikte dazu führen, dass die Nebennieren nicht mehr richtig arbeiten. Eine Nebennieren-Schwäche wird zusätzlich begünstigt, in dem überwiegend zucker- und kohlenhydratreiche Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen. Aber auch ein hoher Kaffee- und Alkoholkonsum fördert diese Probleme zusätzlich.
Die Nebennieren produzieren eine Menge Hormone, unter anderen die Stresshormone Kortisol und Adrenalin. Diese beiden Hormone haben eine entzündungshemmende Wirkung und können so allergische Reaktionen lindern.
Sind die Nebennieren allerdings bereits geschwächt (durch zu viel Stress oder negative Gedanken) funktioniert dieser wichtige anti-entzündliche Prozess im Körper nicht mehr.
Stress spielt also eine enorm große Rolle beim Auftreten allergischer Symptome.
Kann eine Allergie auch psychische Probleme auslösen?
Allergiker kennen dieses Spiel nur zu gut:
Allergische Beschwerden rufen nicht nur sichtbare körperlich Symptome wie juckende, rote Augen und eine Schniefnase hervor. Sondern meistens haben Betroffene auch mit allgemeinem Unwohlsein, extremer Müdigkeit, Erschöpfung, Reizbarkeit oder Versagensängsten zu kämpfen. Aber auch Nervosität bis hin zu Minderwertigkeitsgefühlen sind oft Begleiter.
Diese Beschwerden lösen meistens zusätzlich Symptome wie Konzentrations- und Verhaltensstörungen oder Störungen der Leistungsfähigkeit aus.
Als Folge ziehen sich Allergiepatienten zurück, schämen sich und isolieren sich. Hierdurch verschlimmert sich die psychische Stabilität weiter.
Eine Allergie schränkt die Lebensqualität also enorm ein.
Ein Kreislauf entsteht:
Die Psyche (oder allein die Angst vor dem krankmachenden Allergen) kann Allergien auslösen oder verschlimmern. Aber Allergien können auch negativen Einfluss auf unsere Gefühlswelt haben.
Allergiesymptome und Stressmomente gehören also unweigerlich zusammen. Diese Zusammenhänge zwischen Psyche und Allergien wirken in beide Richtungen.
Was kannst du machen, wenn deine Psyche Hilfe braucht?
Zu allererst muss ich dir sagen, dass du eine Allergie sehr wahrscheinlich nicht alleine durch positive Gedanken in den Griff bekommen wirst. Denn meistens sind mehre Ursachen für das Entstehen von Allergien verantwortlich, wie weiter oben bereits kurz erwähnt.
Aber die Gedankenwelt hat einen enormen Einfluss auf den Heilungsprozess bei Allergien, Asthma, Neurodermits und anderen chronischen Erkrankungen. Wandeln sich unsere Gedanken und unsere Grundeinstellung zum Positiven können die allergischen Reaktionen bereits deutlich gelindert werden. Und das zu wissen und hier anzusetzen ist wirklich wertvoll.
Und dabei ist nicht immer eine psychotherapeutische Behandlung notwendig. Es sei denn man hat wirklich schwerwiegende psychische Konflikte zu verarbeiten.
Wichtig ist für dich eine Strategie zu finden, wie du deine negativen Gedanken in positive umwandeln kannst.
Das A und O sind also Entspannungsmethoden und Stressmanagement.
Ein paar kleine Dinge, die eine große Wirkung auf oben genannte psychische Faktoren haben können, sind zum Beispiel:
- ein Stress-Tagebuch führen. Hier kannst du gucken, ob und wann sich bei Stress-Situationen die Symptome der Allergie verschlimmern.
- Entspannungstechniken lernen.
- grundlegende positive Einstellungen erlernen. Zum Beispiel durch sogenannte Affirmationen, also die Umwandlung negativer Glaubenssätze in positive.
- Yoga machen.
- spazieren gehen in der Natur.
- mit dem Haustier kuscheln und eine extra Dosis Oxytoxin (das Kuschelhormon) tanken.
Du siehst, es gibt Mittel und Wege wie du deiner Psyche auf die Sprünge helfen kannst.
Mit ein paar Tricks und etwas Übung kannst auch du deine allergischen Reaktionen positiv beeinflussen. Wenn du deine Psyche und dein Immunsystem gezielt unterstützt, hilfst du deinem Körper den nächsten Allergieschub besser zu überstehen. Oder mit einer ganzheitlichen Sichtweise sogar ganz in den Griff zu bekommen.
Das Fazit dieses Artikels:
Eine starke Psyche spielt bei der Behandlung von Allergien eine zentrale Rolle.